Fleischergeselle Albert im Interview über seine Lehrzeit

Für Albert Muxel stand nach ein paar Schnuppertagen bereits fest, dass er eine Ausbildung zum Fleischer machen wollte. Mittlerweile hat er seine Lehre erfolgreich abgeschlossen und ist immer noch glücklich mit seiner Berufsentscheidung. Im Kurz-Interview gibt er uns einen Einblick in seinen Arbeitsalltag und berichtet von seiner Lehrzeit und den vielfältigen Aufgaben eines Fleischers.


"Chance für jeden, der sie wahrnimmt und ergreift."

Wie kamst du zum Entschluss, eine Ausbildung zum Fleischer zu machen?

Wir haben Zuhause einen landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem vieles selbst erzeugt und verkauft wird. Ich durfte früh lernen, wie all unsere Hofprodukte gewonnen und hergestellt werden. Und dabei bemerkte ich schnell meine Affinität zur Verarbeitung von Fleisch- und Wurstprodukten. Bei Schnuppertagen während meines Besuchs des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrums Hohenems konnte ich bei Broger Fleischwaren einige Tage mitarbeiten. Es gefiel mir auf Anhieb und so entschloss ich mich zur Ausbildung als Fleischer.

Was muss jemand, der sich für die Fleischerlehre interessiert, deiner Meinung nach unbedingt mitbringen?

Leidenschaft, Ehrgeiz und Flexibilität. Die Branchen- und Kundenansprüche haben sich in den letzten Jahren stark verändert und werden das auch weiterhin tun. Dies ergibt neue Chance für jeden, der sie wahrnimmt und ergreift.

Kannst du deine Lehrzeit kurz beschreiben?

Ich durfte alles von der Pieke auf erlernen und täglich an Verbesserungsprozessen im Produktionsbereich mitwirken. Es war die Vorgabe vom Unternehmen, in allen Bereichen einmal mitzuarbeiten und somit alle Prozesse genau kennenzulernen. Dadurch konnte ich die gesamte Herstellungstiefe aller Produkte erlernen und daran direkt mitwirken. Ich finde die Herstellung von Rohwurst und Rohpökelwaren am faszinierendsten. Bei diesen Produkten kann das Endergebnis aufgrund der verschiedensten Parameter wie Gewürze, Rauch, ph- Wert und Abtrocknung das Endprodukt erheblich beeinflusst werden kann.

Fleischer

Was macht dir an deinem Beruf am meisten Spaß?

Das Arbeiten an Maschinen und die Herausforderung, aus natürlichen, schwankenden Rohstoffen möglichst standardisierte Produkte herzustellen. Spannend finde ich auch, die unterschiedlichen Reifezeiten von Produkten mitzuverfolgen, die teilweise von 30 Minuten bei Bratwürsten bis hin zu 4 bis 5 Monaten für Speck reichen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Unser Arbeitstag beginnt um 5 Uhr in der Früh, da zu dieser Zeit bereits die ersten Anlieferungen beginnen. Ich bin derzeit Springer und unterstütze die jeweiligen Abteilungen bei deren Produktionsvorbereitung und Arbeitsabläufen. Dadurch habe ich täglich wechselnde Aufgaben und Anforderungen.

Du hast deine Lehre abgeschlossen und warst auch beim Bundeslehrlingswettbewerb 2017 sehr erfolgreich. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Der Bundeswettbewerb war für uns (Anmerkung: Franziska Bachmann) eine einmalige Chance, neue Dinge zu erlernen und sich mit anderen messen zu können. Wir wurden sowohl von unserem Betrieb als auch von unserem Fachlehrer Herbert Tinkhauser perfekt vorbereitet und unterstützt. Zukünftig möchte ich mein Wissen und meine Fertigkeiten durch den Fleischermeister weiter ausbauen. Dadurch erhoffe ich mir natürlich weitere Chancen in meinem Job.

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